Wachenzell

Kirchenvorplatz
Kreuz
Dorfentwicklung

Im Zusammenhang mit den "Edlen von Wachenzell" wird zu Anfang September 1129 der Ort Wachenzell erstmals erwähnt: Bischof Gebhard II. von Eichstätt tut kund, daß er u. a. die Seizenmühle durch die Edlen Perthold von Preitenprunne und Burchard von Wachenzelle, denen es delegiert worden war, an den Hauptaltar der hl. Maria und des hl. Willibald in Eysteten zur Obhut der Kanoniker und der Nonnen St. Walburg tradieren lassen.


1137: In einer Urkunde vom 4. Juni erscheint Purchart de Wachencelle als Zeuge
1305: Nach dem Tode des Grafen Gehard von Hirschberg werden in einem Streit zu Gaimersheim zwischen den Herzögen Rudolf und Ludwig von Bayern einerseits und dem Bischof Johann von Eichstätt andererseits mehrere Dorfer und Dorfgerichte, so auch Wachenzelle zugesprochen.


1332: Die Brüder Chunrad, Hermann und Gotfried die Wachenceller entsagen alle Ansprüche an die Äcker, welche der verstorbene Schulmeister Walther zu Eystet dem Kloster Rebdorf geschenkt hat. Weiterhin bekennen sie, daß sie dem Probst zu Rebdorf leiblich verpflichtet sind, alle Ansprüche, die ihm und seinem Gotteshause Herr Walther seligen Angedenkens zu einem Seelgerät geben und in das rebdorfische Gut zu Wachenzell gehören.


1377: Primissel Herzog zu Teschin, kaiserlicher Hofrichter zu Prag spricht dem Heinrich von Absberg von Roneburg den wirklichen Besitz mehrerer Dörfer, u. a. auch Wachenzelle zu und gibt ihm den Fürstbischof Raben von Eystett zum Schirmer. Zwei Jahre später werden ihm die Dorfschaften aberkannt.


1387: Adelheid die Wachenzellerin, stiftet einen Jahrtag bei den Dominikanern in Eichstätt, denen sie die Sacherwysen unterhalb Rugshoven (Rieshofen) zu einem Tagwerk in der Aue und eineinhalb Tagwerk in der oberen Aue vermacht.


1413: Johann zu Heideck verkauft sein Schloß Prunnecke mit Zugehörungen und Vogtey über mehrere Dörfer und den Leuten und Gütern u. a. zu Wachenzell an den Bischof Friedrich zu Eystet um 2200 Gulden.


1538: Jakob Schmid zu Wachenzell seßhaft und sein Eheweib Margaret verkaufen an Prior Kilian und dem Gotteshause Rebdorf um 22 Gulden ihr eigenes Holz, der Neuhof genannt und in der Rapperszeller Gemein gelegen frei und eigen.


1545 und 1596: Die Gemeinde vergleicht sich mit der Gemeinde zu Erkertshofen wegen Viehtrieb und Blumenbesuch.


In den Jahren 1820 hat sich in Wachenzell in eine eigenständige Gemeinde gebildet mit einem Gemeindevorsteher.
Auszug aus der Chronik der Großgemeinde Pollenfeld

 

postkartewa  Postkarte aus Wachenzell ca.  1915

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1987

 

Heute

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Dorfplatz

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florianweg

Florianweg

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Feuerwehrgerätehaus

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Jurastraße

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Die Gemeinde Pollenfeld beantragte mit Schreiben vom 13.08.1985 das Dorferneuerungsverfahren für Wachenzell. Beim Ortstermin am 8.10.1985 stellten die Vertreter der damaligen Flurbereinigungsdirektion, heute Direktion für Ländliche Entwicklung Krumbach (Schwaben) und das Amt für Landwirtschaft Ingolstadt fest, daß die Voraussetzungen für eine umfassende Dorferneuerung gegeben sind und deren Durchführung notwendig und zweckmäßig sei.


Am 29.10.1985 wurden die Bürger von Wachenzell erstmals über die Möglichkeiten und Abläufe bei Dorferneuerungsverfahren informiert.


In der Aufklärungsversammlung vom 26.02.1985 stimmten die Bürger von Wachenzell dem Verfahren zu. Daraufhin ordnete die Flurbereinigungsdirektion am 26.05.1986 das Verfahren der Dorferneuerung Wachenzell II mit einer Fläche von 55 Hektar an und bildete mit dem Anordnungsbeschluss die "Teilnehmergemeinschaft" als Körperschaft des öffentlichen Rechts.


Zum Zeitpunkt der Anordnung gab es 11 Vollerwerb-, 1 Zuerwerb- und 14 Nebenerwerbslandwirte. Weiter befanden sich 3 Handwerksbetriebe (Hell, Schneider, Schreiner), 2 Gastwirtschaften (Nerb, Wittmann) , 1 Raiffeisenbank – Kreditinstitut mit Lagerhaus und 1 Einkaufsladen (Fries) im Ort.

 

Aufgabe der Dorferneuerung waren:

  • Verbesserung der Grundlagen der landwirtschaftlichen Betriebe, Verminderung des Arbeitsaufwandes und  Erleichterung der Betriebe
  • Regelung der innerörtlichen Verkehrs- und Gewässerverhältnisse
  • Erhaltung und Gestaltung des Ortsbildes
  • Schaffung von dorfgemäßen Freizeit- und Erholungseinrichtungen für den örtlichen Bedarf
  • Anstöße für weitere private und öffentliche Investitionen

 

Auf Wunsch und Initiative der Gemeinde Pollenfeld fand am 26. Juli 1998 im Rahmen des Dorffestes eine Abschlussfeier statt. Nach dem feierlichen Dankgottesdienst wurde der Dorfplatz von Pfarrer Willibald Weber gesegnet. Danach folgte ein Festzug zum Festzelt auf dem Spielplatz.Die Abschlussfeier wurde vom Vorsitzenden, Herrn BR Lutzenberger, eröffnet und geleitet. Er bedankte sich bei allen Bürgern für deren aktive Mitarbeit ohne die viele Maßnahmen nicht verwirklicht hätten werden können. Im Anschluss sprachen Bürgermeister Willi Schneider, die stellvertretende Landrätin Rita Böhm, der Landtagsabgeordnete Siegfried Schneider, der frühere Vorsitzende Niedermeier und Baudirektor Huber, als Vertreter der Direktion. Den Vorstandsmitgliedern insbesondere der örtlichen Beauftragten Frau Rosa Miehling wurde der Dank für die langjährige ehrenamtliche Tätigkeit ausgesprochen und als ein Erinnerung und Anerkennung eine Urkunde überreicht.

 

Die Dorferneuerung Wachenzell kostete insgesamt ca. 1,8 Mio. DM. Sie wurde mit Zuschüssen aus dem Bayer. Dorferneuerungsprogramm in Höhe ca. 1,2 Mio. DM und einer Kostenbeteiligung der Gemeinde Pollenfeld von ca. 0,6 Mio. DM finanziert.
 

Aus den Urkunden wird eine schulische Unterrichtung in Wachenzell erstmals im Jahre 1724 erwähnt. Der Schulmeister war zugleich Schmied und Mesner. Im Jahre 1903 wurde ein Schulgebäude errichtet und 1928 umgebaut. Mit Beginn des Schuljahres 1969/70 wurden die Schulsprengel in Preith, Seuversholz und Wachenzell aufgelöst und der Volksschule Pollenfeld zugeteilt. Im Schuljahr 1970/71 wird erstmals nach Jahrgangsklassen unterrichtet (8 Klassen mit 343 Schüler). Im Jahre 1974 stimmten die Eltern mit 259 zu 45 Stimmen für die sofortige Einführung der Fünftagewoche. Am 19.12.1976 wird die erste Turnhalle in Pollenfeld eingeweiht.

 

Mit Beginn des Schuljahres 1977/78 wird die Volksschule zur Grund- und Teilhauptschule I (10 Klassen mit 244 Schüler). Die Jahrgänge 7, 8 und 9 werden in der neu errichteten Teilhauptschule II Eichstätt-Schottenau unterrichtet. Am 3.12.1981 stellten Vertreter des Hochbausachgebietes und des Schulreferates der Regierung von Oberbayern fest, daß die Schulgebäude in Wachenzell und Seuversholz verbraucht sind und eine Sanierung finanziell nicht vertretbar wäre. Die Entscheidung fiel für ein zentrales Schulgebäude in Pollenfeld, da man Buskosten und teilweisen Unterrichtsverlust wegen Fahrten zum Turnunterricht vermeiden wollte und außerdem den Platz für die fehlenden Gruppen-, Fach- und Lehrmittelräume mit einplanen konnte. Am 31. Juli 1984 wurde mit den Um- bzw. Anbauarbeiten am bestehenden Schulgebäude in Pollenfeld begonnen. In Wachenzell wurden, bis zur Fertigstellung des Schulbaus in Pollenfeld zum Schuljahr 1986/87, jährlich zwei Schulklassen (meist 4. und 5.) unterrichtet.